Voraussetzungen als selbstständiger Finanzberater: Guide
- BankSalesNetwork

- 19. Feb.
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 28. Apr.

Die Selbstständigkeit als Finanzberater bietet große Chancen – von flexiblen Arbeitszeiten bis zu attraktiven Verdienstmöglichkeiten. Doch bevor du loslegst, musst du bestimmte fachliche, rechtliche und finanzielle Voraussetzungen erfüllen. Hier erfährst du alles, was du wissen musst, um erfolgreich als Finanzberater durchzustarten.
Das Wichtigste in Kürze
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Inhalt
1) Fachliche Voraussetzungen: Was du wissen & nachweisen musst

Gewerberechtliche Grundlagen für die Finanzberatung
Um als selbstständiger Finanzberater tätig zu sein, benötigst du zuerst eine Erlaubnis nach § 34c Gewerbeordnung (GewO). Diese bildet die Grundlage für viele gewerbliche Tätigkeiten im Finanz- und Immobilienbereich – insbesondere, wenn du mit Immobilien, Darlehen oder als Bauträger arbeitest.
Zusätzlich brauchst du als Finanzberater in der Regel auch eine Erlaubnis nach § 34d GewO, wenn du Versicherungen vermitteln oder beraten möchtest. Diese ist verpflichtend für alle, die Versicherungsprodukte im Rahmen ihrer Finanzberatung anbieten – unabhängig davon, ob du auf Provisionsbasis oder gegen Honorar arbeitest.
Für die Vermittlung von Finanzanlagen brauchst du außerdem eine Erlaubnis nach § 34f GewO, die in drei Kategorien unterteilt ist:
§ 34f Abs. 1 Nr. 1 – Vermittlung von offenen Investmentfonds (z. B. Aktienfonds, Rentenfonds)
§ 34f Abs. 1 Nr. 2 – Vermittlung von geschlossenen Fonds (z. B. geschlossene Immobilienfonds, Private-Equity-Fonds)
§ 34f Abs. 1 Nr. 3 – Vermittlung von sonstigen Vermögensanlagen (z. B. Direktbeteiligungen, Genussrechte, Nachrangdarlehen)
Wenn du auch Immobilienfinanzierungen vermitteln möchtest, brauchst du darüber hinaus:
§ 34i GewO – Erlaubnis für Immobilienkreditvermittlung
Je nach Spezialisierung benötigst du eine oder mehrere dieser Erlaubnisse, um deinen Beruf als Finanzberater rechtlich abgesichert und umfassend ausüben zu können.
Sachkundigen-Nachweis: Wie erhalte ich die Erlaubnis?
Für bestimmte gewerbliche Tätigkeiten – insbesondere in der Finanz-, Versicherungs- oder Immobilienbranche – ist ein Sachkundenachweis erforderlich, um eine behördliche Erlaubnis zu erhalten. Der Nachweis der Sachkunde kann auf verschiedenen Wegen erbracht werden:
Sachkundeprüfung bei einer zuständigen Stelle (z. B. IHK)
Eine häufige Form des Nachweises ist das Bestehen einer Sachkundeprüfung, die fachliches Wissen und praktische Kenntnisse in folgenden Bereichen abdeckt:
Produkte und Märkte (z. B. Finanzanlagen, Versicherungen, Immobilien, Kredite)
Rechtliche Rahmenbedingungen (z. B. Gewerberecht, Verbraucherschutz)
Beratungspflichten, Vermittlungsprozesse und Kundenschutz
Die Prüfungen bestehen in der Regel aus einem schriftlichen und mündlichen Teil. Eine gezielte Vorbereitung wird empfohlen.
Anerkannte Berufsabschlüsse oder Qualifikationen
Bestimmte abgeschlossene Ausbildungen oder Weiterbildungen können als gleichwertiger Sachkundenachweis anerkannt werden. Dazu zählen beispielsweise kaufmännische oder fachbezogene Qualifikationen in den Bereichen:
Bank- und Finanzwesen
Versicherungen
Immobilienwirtschaft
Betriebswirtschaft mit entsprechendem Schwerpunkt
2) Rechtliche Voraussetzungen: Genehmigungen & Pflichten

Berufshaftpflichtversicherung – Pflicht für Finanzberater
Jeder Finanzberater benötigt eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung, um sich und seine Kunden vor finanziellen Schäden durch Beratungsfehler zu schützen.
Diese Versicherung ist Voraussetzung für die Erlaubnis nach § 34c GewO und muss während der gesamten Geschäftstätigkeit bestehen.
Gewerbeanmeldung & Meldung beim Finanzamt
Ob eine Gewerbeanmeldung erforderlich ist, hängt von deiner Tätigkeit ab:
Finanzberater mit Provisionsvergütung müssen ein Gewerbe anmelden.
Zusätzlich muss die Tätigkeit beim Finanzamt gemeldet werden. Dazu gehört:
Fragebogen zur steuerlichen Erfassung ausfüllen
Einkommensteuer & Gewerbesteuer beachten (ab 24.500 € Gewinn fällt Gewerbesteuer an)
➡ Tipp: Ein Steuerberater kann helfen, die steuerliche Gestaltung zu optimieren.
Dokumentationspflichten & Datenschutz – Was Finanzberater beachten müssen
Finanzberater unterliegen strengen gesetzlichen Dokumentationspflichten, um den Verbraucherschutz zu gewährleisten.
Dazu gehört unter anderem die Einführung klarer Vorgaben zur Dokumentation und zum Datenschutz, wie sie auch im Bankenvertrieb umgesetzt werden, um Haftungsrisiken zu minimieren.
Banken stellen hierfür etablierte Standards und Systeme zur Verfügung, die es ermöglichen, Dokumentationspflichten und Datenschutzanforderungen effektiv umzusetzen. Diese Strukturen helfen, rechtliche Vorgaben sicher einzuhalten und die Haftung für Berater und Vermittler zu reduzieren.
Beratungsprotokolle führen
Pflicht bei Vermittlung von Kapitalanlagen & Versicherungen
Inhalte: Kundenangaben, Produktempfehlung, Risikohinweise, Alternativen
Datenschutz (DSGVO) beachten
Verarbeitung von Kundendaten nur mit Zustimmung
Sichere Speicherung sensibler Daten
Pflicht zur Herausgabe oder Löschung auf Kundenwunsch
Geldwäschegesetz (GwG) einhalten
Identitätsprüfung neuer Kunden
Verdachtsfälle an die Financial Intelligence Unit (FIU) melden
➡ Tipp: Eine Beratungssoftware kann helfen, die Dokumentationspflichten effizient zu erfüllen.
3) Persönliche Voraussetzungen: Diese Eigenschaften brauchst du

Neben den fachlichen Anforderungen sind einige Soft Skills entscheidend:
Kommunikationsstärke: Finanzthemen verständlich machen
Ein erfolgreicher Finanzberater muss komplexe Finanzthemen klar und einfach erklären können. Kunden sollen in der Lage sein, fundierte Entscheidungen zu treffen, ohne sich von Fachjargon überfordert zu fühlen. Die Fähigkeit, auf individuelle Bedürfnisse einzugehen und verständliche Lösungen anzubieten, ist essenziell.
Empathie und Vertrauen: die Basis langfristiger Kundenbeziehungen
Kunden legen Wert auf eine ehrliche, transparente Beratung. Sie müssen spüren, dass ihr Berater ihre finanziellen Ziele ernst nimmt und in ihrem besten Interesse handelt. Ein vertrauenswürdiges Auftreten und ehrliche Empfehlungen sind der Schlüssel für langfristige Beziehungen.
Analytische Fähigkeiten: Strategien entwickeln und optimieren
Finanzberater müssen individuelle Kundenprofile analysieren, Risiken abwägen und maßgeschneiderte Finanzstrategien entwickeln. Ein tiefes Verständnis für Märkte, Anlageformen und wirtschaftliche Entwicklungen hilft, die besten Lösungen für Kunden zu finden.
Flexibilität und Lernbereitschaft: Ständige Weiterentwicklung erforderlich
Die Finanzbranche verändert sich laufend, sei es durch gesetzliche Anpassungen oder wirtschaftliche Entwicklungen. Erfolgreiche Berater bilden sich regelmäßig weiter, passen ihre Strategien an und bleiben offen für neue Ansätze. Auch die Selbstständigkeit erfordert Anpassungsfähigkeit und Eigeninitiative.
4) Finanzielle & steuerliche Voraussetzungen: Sicher starten

Eigenkapital & Kosten für den Start
Die Anfangskosten sind überschaubar, aber einige Ausgaben fallen an:
💰 IHK-Sachkundeprüfung: 900–1200 €
💰 Berufshaftpflichtversicherung: Ab 300 €/Jahr
💰 Gewerbeanmeldung & Finanzamt: 20–50 €
💰 Website & Marketing: Abhängig von Strategie
Es ist ratsam, 3–6 Monate finanzielle Rücklagen zu haben, da es eine Weile dauern kann, bis die ersten Einnahmen fließen.
Steuern & Sozialversicherung
Einkommensteuer: Gewinne müssen versteuert werden.
Gewerbesteuer: Fällig, wenn ein Gewerbe besteht & der Gewinn über 24.500 € liegt.
Altersvorsorge & Krankenversicherung: Selbstständige müssen sich eigenständig absichern. Die Absicherung kann privat oder gesetzlich erfolgen – sowohl bei der Kranken- als auch bei der Altersvorsorge.
➡ Tipp: Ein Steuerberater kann helfen, steuerliche Vorteile optimal zu nutzen.
5) Kooperation mit Banken & Finanzinstituten – Empfehlenswert für den Start

Gerade als neuer Finanzberater kann es schwierig sein, sofort eigene Kunden zu gewinnen.
Warum eine Kooperation sinnvoll ist?
Schneller Kundenzugang: Banken haben bereits einen großen Kundenstamm.
Geringeres Risiko: Keine Kosten für Werbung oder Lead-Generierung.
Zusätzliche Weiterbildung: Viele Banken bieten Schulungen an.
Über Plattformen wie BankSalesNetwork kannst du dich mit renommierten Banken & Finanzinstituten verbinden und dir so eine sichere Grundlage für deine Selbstständigkeit aufbauen.
6) Häufige Fragen (FAQ): Voraussetzungen als selbstständiger Finanzberater
Brauche ich eine spezielle Ausbildung, um mich als Finanzberater selbstständig zu machen?
Ja, du benötigst eine Erlaubnis nach § 34c & § 34d GewO als minimale Voraussetzung, diese kannst du über eine IHK-Sachkundeprüfung oder einen anerkannten Berufsabschluss erhalten.
Muss ich ein Gewerbe anmelden?
Ja, wenn du Finanzprodukte vermittelst oder auf Provisionsbasis arbeitest.
Welche Steuern muss ich zahlen?
Einkommensteuer auf Gewinne
Gewerbesteuer (bei Gewerbe)
7) BankSalesNetwork: Dein Partner für den Start!

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